Coburg – Die 26. Coburger Stadt- und Kreismeisterschaften im Badminton wurden in diesem Jahr zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren nicht vom „Vater der Stadt- und Kreismeisterschaften“, Matthias Rother, ausgerichtet. Hierfür hat sich ein Team aus Mitgliedern der Vereine TV 48 Coburg und TV Ketschendorf zusammengefunden.
Ebenfalls zum ersten Mal hatten Einsteiger die Chance sich untereinander dem Wettbewerb zu stellen. In vergangenen Jahren fand der eine oder andere Einsteiger den Mut, sich an den Stadt- und Kreismeisterschaften zu beteiligen. Leider jedoch, auf Grund des relativ hohen Spielniveaus, meist ohne eine Chance hier mithalten zu können. Überzeugt, dass auch Einsteiger sehr schöne, spannende und umkämpfte Spiele haben können, entschied sich das Organisationsteam zur Durchführung der Meisterschaft auch in der Klasse der Einsteiger, welche am Samstag stattfand.
Die Erwartungen des Organisationsteams wurden nicht getroffen, nein, sie wurden übertroffen!!! Und das lässt sich ohne Übertreibung und ohne gekünsteltes Lob objektiv klar sagen. So wurden die Spiele mit allem sportlichen Ehrgeiz, Freude und Kampfgeist, ebenso mit sportlicher Fairness bestritten. Beispielsweise befand sich im Doppel ein Damen-Team im Wettstreit mit einem Herren-Team. Wobei sich die Punkte auf beiden Seiten extrem nahe, jeweils Punkt um Punkt, unter vollem Einsatz nach oben schraubten. Im 3. Satz, Spielmodus zwei Gewinnsätze bis 21, stand es am Ende dann 20:18 für die Herren. Bis zu diesem Zeitpunkt ein wirklich spannendes und mitreißendes Spiel, bis dann leider im Kampf den letzten Punkt der Herren zum 21:18 zu verhindern eine der spielerisch wirklich beindruckenden Damen auf Grund einer ernsthaften Verletzung zu Boden ging. Höchst bedauerlich. An dieser Stelle möchten das gesamte Organisationsteam und die anwesenden Teilnehmer den größten Respekt aussprechen und natürlich eine möglichst schmerzfreie Zeit mit baldiger Genesung wünschen.
Mit gemischten Gefühlen wurden die verbleibenden Spiele fortgesetzt. Am Ende traten wiederum in der Disziplin Doppel (geschlechtsunabhängig) zwei Damen im Kampf um den 1. Platz gegen ein Herrendoppel an. Siegreich gingen hieraus schließlich Moritz Dehler und Tizian Voß hervor. Aufgrund ihrer guten Leistung konnten jedoch auch die Zweitplatzierten Anna-Lena Dommes und Stefanie Zeuner vom TV Ketschendorf mehr als zufrieden sein.
In der Ausspielung um den 3. Platz zogen zwei Herrendoppel aufs Feld. Als der Spielstand 20:16 erreicht wurde, stand das zu erwartende Ende bereits bevor. Jedoch wollten sich die bis dahin unterlegenen beiden Herren Andreas Fredenhagen und Kristian Dering mit der Niederlage einfach nicht anfreunden und quetschten nochmals alle Energiereserven aus sich heraus, fokussierten sich auf das Spiel und, man kann es gar nicht glauben, führten den Endstand von 22:20 zu ihren Gunsten herbei.
Wow, wirklich größten Respekt an alle Teilnehmer, die in gleicher Weise in der Disziplin Einzel mit erstaunlichem Kampfgeist, jedoch immer fair, alles an verfügbaren Kräften und Ehrgeiz mobilisierten. Ungeschlagen und sogar ohne einen einzigen Satz abzugeben konnte sich hier Moritz Dehler (1. Platz) vor Tizian Voß (2. Platz) und Lukas Petry (3. Platz) durchsetzen. Das Organisationsteam bedankt sich für Eure Teilnahme und freut sich mit Euch.
Nach dem Samstag, der für das neue Organisationsteam zwangsläufig auch eine Art Generalprobe für die Umsetzung neuer Gedanken und neuer Hilfsmittel wie Software zur Spielunterstützung und dem Teamzusammenspiel war, folgte der Sonntag. Dieser sollte sich, abgesehen von ein / zwei Änderungen, im Kern nicht von den Stadt- und Kreismeisterschaften der Vorjahre unterscheiden. Eine Änderung stand auf dem Prüfstand. Der Spielmodus „Gruppenspiel“ mit anschließendem Ausspielen der einzelnen Platzierungen wurde – soweit möglich – durch den Spielmodus des „Schweizer Systems“ ersetzt, begleitet vom Wechsel der Punktevariante 1 x bis 30 zu 2 Gewinnsätze bis 15. Alles in allem eine spannende Angelegenheit, insbesondere für das Orga-Team.
Wie jedes Jahr wurden die Disziplinen Herren-Einzel, Damen-Einzel, Herren-Doppel, Damen-Doppel und Mixed ausgetragen. Im Herren-Einzel wurden die Spiele im Schweizer System unter 10 Spielern bestritten. Mit gemischten Punkteunterschieden, nur vereinzelten dritten Sätzen und nach 6 gespielten Runden zeigte sich Frank Gansert als Rangerster.
Im Damen-Einzel, mit vier gemeldeten Kämpferinnen wurde im Gruppenmodus mit Rückrunde gespielt. Nach jeweils 6 Spielen kristallisierte sich Franziska Frosch als Siegerin dieser Disziplin heraus.
Das Feld des Herren-Doppels mit 13 Team-Meldungen wurde ebenfalls im Schweizer System ausgetragen. Auf Grund der ungeraden Team-Zahl hier mit Freilos. Bei punktemäßig stark durchwachsenen Spielen und sporadisch erforderlichen dritten Sätzen konnte sich das Team Condro Sekti mit Frank Gansert am Ende den 1. Platz der Rangliste sichern.
Die Disziplin der Damen-Doppel, bestehend aus 4 gemeldeten Teams wurde im Gruppenmodus mit Rückrunde bespielt. Bei häufigen dritten Sätzen und sehr knapp ausgefallenen vorangegangenen Spielen behielten Tina Maly und Nadine Knauf am Ende die Oberhand.
Neun gemeldete Teams bildeten das Spielerpotential für die letzte Disziplin, das Mixed. Auch hier war das Schweizer System mit 6 Runden der definierte Rahmen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Disziplinen wurden die Treppchenplätze nach den 6 Runden in einem gesonderten Finale ausgespielt. Um den 1. Platz kämpften Nadine Knauf und Bohdan Rocin gegen Claudia Schirmer und Frank Gansert. Trotz Niederlage in der Vorrunde hatten Knauf/Rocin nichts von ihrem Kampfgeist verloren und spielten sich selbstbewusst und mit harten Schmetterbällen zum verdienten 1. Platz. Den 3. Platz konnten sich Rike Haagen und Condro Sekti nach einem umkämpften 3-Satz-Match gegen Sabine Jacob und Oliver Hagelgans sichern.
Alles in allem eine Herausforderung für das neue Organisationsteam, die wir sehr gerne angenommen haben. Wir haben diese beiden Tage als spannenden, sportlich fairen Wettkampf in -wie gewohnt- familiärer Atmosphäre erlebt und freuen uns im nächsten Jahr auf alle Teilnehmer und Mitwirkenden.
Besonders bedanken möchte sich das Organisationsteam auch im Namen aller Spieler bei:
- der Stadt Coburg, insbesondere bei Oberbürgermeister Norbert Tessmer und dem Sportamt
- dem Landkreis Coburg, insbesondere bei Landrat Michael Busch
- dem Sportverband Coburg, dem 1. Vorsitzenden Jürgen Heeb und Herrn Volker Grübel
- dem TV 1848 Coburg, dem 1. Vorsitzenden Gerhard Fleißner
- dem TV Ketschendorf, dem 1. Vorsitzenden Norbert Kastner
- dem Hausmeister der Pestalozzi-Schule
- dem Lokalsender Radio eins
- dem Coburger Tageblatt
- der Neuen Presse
Mein persönlicher Dank an dieser Stelle auch an das Organisationsteam, bestehend aus Nadine Knauf, Jenny und Fabian Rößle, Norman Heß, Bianca Haischberger, Lisa Niebelschütz, Jan Behrend und Stefanie Grundmann. Weitere Bilder
Bericht und Bilder: Klaus Heinlein